Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) stellt neue Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung an Universitäten. Sie verändert Lehr- und Lernprozesse, das Lernverhalten von Studierenden und die Arbeit von Forschenden. Die Bundesstrategie Artificial Intelligence Mission Austria 2030 (AIM AT 2030) schafft die Rahmenbedingungen für einen auf das Gemeinwohl ausgerichteten, sicheren und menschenzentrierten Einsatz von KI; dieser Ansatz stärkt einen zukunftsfähigen Forschungs-, Innovations- und Wirtschaftsstandort Österreich.
Der Prozess der Bundesstrategie startete 2018 mit einem Visionspapier von BMK und BMDW zur Zukunft der Künstlichen Intelligenz in Österreich. Der Beschluss für die Ausarbeitung einer ressortübergreifenden KI-Strategie fiel im selben Jahr im Rahmen eines Ministerratsvortrags. Aufbauend auf dem Visionspapier startete ein breit angelegter Strategieentwicklungsprozess, in den zahlreiche Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung aktiv eingebunden wurden. Die Ergebnisse flossen in einen Bericht ein. Nach zeitlicher Verzögerung durch die Regierungsumbildung nahmen BMK und BMDW den Prozess im Frühjahr 2020 wieder auf; im Sommer 2021 präsentierten sie die KI-Strategie der Bundesregierung AIM AT 2030 in Alpbach. Das AI Policy Forum, eine interministerielle Arbeitsgruppe, begleitet die Umsetzung. Ende 2023 startete der Prozess der Aktualisierung und Weiterentwicklung der Strategie unter Einbindung von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung: Konkrete und ambitionierte Ziele sollen die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im Bereich KI sicherstellen. Besonders aktuelle Entwicklungen auf europäischer und internationaler Ebene – v. a. der KI-Rechtsrahmen – stehen im Fokus der Überarbeitung.
Wesentliche Zielsetzungen im Wirkungsbereich der öffentlichen Universitäten sind die Nutzbarmachung von Forschungsdaten, das Vorantreiben von inter- und transdisziplinärer KI-Forschung, die Förderung des Transfers von KI-Technologie zwischen Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Unternehmen, sowie des Wissenstransfers zu KI in die Gesellschaft. Die Strategie sieht den Ausbau von MINT- und KI-Ausbildungsplätzen (mit Fokus auf Frauen) sowie von hochschulischen Weiterbildungsangeboten und die Steigerung der Absolventinnen- und Absolventenzahlen in MINT/KI-Fächern vor – u. a. durch eine Senkung der Drop-out-Quoten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Steigerung der KI-Kompetenzen von Studierenden, Absolventinnen und Absolventen, der Integration von geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen in technische Kontexte und vice versa, sowie der Förderung von KI-Anwendungen in der Lehre entlang der gesamten Bildungskette; die Schwerpunkte erhalten entsprechende Begleitforschung. Um diese Ziele zu erreichen, verankern die zentralen Strategiedokumente des BMBWF – HoP und GUEP (s. Abschnitt 2.1 und 2.2) – Open Science, die Gestaltung der digitalen Transformation (inkl. KI) und die MINT-Förderung. Das BMBWF vereinbart zahlreiche Maßnahmen im Rahmen der Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten. Weiters hat das BMBWF die Ausschreibungen „Digitale und soziale Transformation in der Lehre“ und „Digitale Infrastruktur“ ausgelobt. Auch in der nächsten LV-Periode 2025–2027 werden diese Schwerpunkte fortgesetzt (s. Abschnitt 10).