8 Studienanfängerinnen und Studienanfänger, Studierende, Absolventinnen und Absolventen

Die öffentlichen Universitäten in Österreich stellten im Berichtszeitraum 58 % des hochschulischen Studienangebots, bildeten 73 % der ordentlichen Studierenden aus und zeichneten für 60 % der jährlichen Abschlüsse verantwortlich. Der Rückgang der Studierendenzahlen im vorangegangenen Berichtszeitraum (2018–2020) setzte sich in der Berichtsperiode 2021–2023 fort, wobei die Gründe dafür u. a. das stetige Wachstum der anderen Hochschulsektoren (vgl. Abschnitt 8.1) und demografische Entwicklungen (vgl. Abschnitt 1.2.1) waren.

Der Hochschulbereich in Österreich umfasste im Berichtszeitraum 23 Universitäten, 21 Fachholschulen (FH), 14 Pädagogische Hochschulen (PH; neun öffentliche und fünf private PH; zusätzlich drei private Studiengänge für Lehramt) und 19 Privathochschulen (vgl. Abbildung 8-1).

Abbildung 8-1: Ausgewählte Kennzahlen zu Universitäten im Hochschulbereich

Studienangebot: WS 2022; ordentliche Studienanfängerinnen und Studienanfänger: Studienjahr 2022/23; ordentliche Studierende: WS 2022; Studienabschlüsse: Studienjahr 2021/22

Quellen: BMBWF unidata, Statistik Austria (PH)

Die Universitäten deckten 57,7 % des hochschulischen Studienangebots ab (insgesamt rund 1.200 Bachelor-, Diplom-, Master- und Doktoratsstudien); 24,5 % des hochschulischen Studienangebots stellten FH, 13,1 % Privathochschulen und 4,75 % PH.

Im Studienjahr 2022/23 nahmen 55 % der (ordentlichen) Studienanfängerinnen und -anfänger ein Studium an einer Universität auf. 31,1 % begannen ein Studium an einer FH, 7,2 % an einer PH und knapp 6,6 % an einer Privathochschule.

Im WS 2022/23 gab es rund 359.000 ordentliche Studierende im österreichischen Hochschulbereich. Der Anteil der ordentlichen Studierenden an Universitäten ging seit dem WS 2016/17 von 75,9 % auf 73,4 % zurück, der Anteil der FH stieg von 15,8 % auf 16,4 %. Der Anteil der PH hingegen wuchs von 4,7 % auf 5,8 %, der Anteil der Privathochschulen erhöhte sich von 3,5 % auf 4,5 %. Eine Verlagerung von den Universitäten hin zu den anderen Hochschultypen – insbesondere den Fachhochschulen – war zu beobachten.

Die Anteile der ordentlichen Studierenden verschoben sich deutlich gegenüber der Verteilung bei Studienanfängerinnen und -anfängern aufgrund der höheren durchschnittlichen Studien- bzw. Verweildauer an den Universitäten (vgl. Abschnitt 8.1.2). Das Studierverhalten war nach Hochschultypus unterschiedlich: Gründe waren die abweichenden Zugangsregelungen zum Studium und die Studienorganisation, die an FH und PH nach Jahrgangsgruppen erfolgt. 

Es gab ca. 39.000 außerordentliche Studierende (inklusive Studierende in Lehrgängen; vgl. Tabelle 8-1). Ihre Studienprogramme fielen je nach Dauer in den nicht-hochschulischen Tertiärbereich (ISCED 5) oder hochschulischen Bereich (postgraduale Hochschullehrgänge an Universitäten, FH und PH mit Masterabschluss). Bei den außerordentlichen Studierenden entfielen 58,4 % auf die Universitäten. 

Tabelle 8-1: Ordentliche und außerordentliche Studierende im Hochschulbereich, Wintersemester 2022/23

¹ Studierende, die an mehr als einer Universität inskribiert sind, sind nur einmal gezählt.
² 338 a.o. und 11.869 Lehrgang Studierende.
³ Pädagogische Hochschulen, inkl. Berufspädagogik, Religionspäd., Agrarpäd. und private Studiengänge f. d. Lehramt f. islam., jüd., kath. Religion; Regelstudierende (Diplomstudium/Bachelorstudium); ohne Weiterbildung.
⁴ Bei Privatuniversitäten ausschließlich Lehrgänge.

Quelle: BMBWF unidata, Statistik Austria (PH)

Den höchsten Frauenanteil gemessen an den ordentlichen und außerordentlichen Studierenden verzeichneten die PH mit 76,1 % sowie die Privathochschulen mit 61,1 %. Mit 54,2 % waren mehr als die Hälfte der Studierenden an Universitäten im Berichtszeitraum weiblich. Die meisten ausländischen Studierenden im Hochschulbereich besuchten im Berichtszeitraum eine Universität (79,1 %): Ausländische Staatsangehörige machten dort 32 % der ordentlichen Studierenden aus (84.146 Personen). Einen sehr hohen Anteil ausländischer Studierender wiesen mit 53 % die Privathochschulen auf (8.419 Personen). An den FH lag der Anteil nicht-österreichischer Staatsangehöriger bei 21 % bzw. 12.200 Personen. Die PH besuchten 8 % bzw. 1.599 ausländische Studierende. 

Insgesamt 60 % der rund 57.000 Abschlüsse an Hochschulen im Studienjahr 2021/22 entfielen auf die Universitäten, rund 29 % an FH, 6 % auf PH und rund 5 % auf Privathochschulen.