4 Finanzierung der Universitäten
Die Studie „Wirtschaftliche und gesellschaftliche Effekte von Universitäten“ des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung Wien (WIFO) aus dem Jahr 2017, die 2022 überarbeitet und aktualisiert wurde, zeigt die große Bedeutung der Universitäten für die wirtschaftliche Entwicklung und den Standort Österreich (vgl. Abschnitt 4.4.1). Zur Erbringung der vielfältigen universitären Leistungen ist eine adäquate Finanzierung unerlässlich. Im Laufe des letzten Jahrzehnts wurden die Universitätsbudgets in allen Leistungsvereinbarungs(LV)-Perioden deutlich erhöht. In der LV-Periode 2019–2021 stieg das Universitätsbudget z. B. um € 1,3 Mrd. auf insgesamt € 11 Mrd.
Die Universitätsfinanzierung NEU kam erstmals in der LV-Periode 2019–2021 zum Einsatz: Sie stellt sicher, dass ein Großteil des Budgets auf Basis der prüfungsaktiven Studien und des wissenschaftlichen Personals verteilt wird. Die Studierenden und die an den Universitäten tätigen Forschenden und Lehrenden rücken dadurch in den Mittelpunkt der Steuerung. Mit der Schaffung von rund 368 zusätzlichen Professuren und Äquivalenten wurde auch ein Schwerpunkt auf die Stärkung der MINT-Fächer und die Verbesserung der Betreuungsverhältnisse in stark nachgefragten Studienrichtungen gelegt. Die neue Finanzierung ist an Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Lehre und der sozialen Dimension gekoppelt.
In der COVID-19-Krise bewiesen die Universitäten, dass sie ihre Aufgaben auch unter schwierigsten Bedingungen erfüllen können. Sie stellten innerhalb kürzester Zeit auf digitale Lehr- und Lernformen um und leisteten mit ihrer Forschung einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie. Für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwiesen sich die Universitäten in der Krise als solide und verlässliche Arbeitgeberinnen.
Im Oktober 2020 wurde die Gesamtsumme für die LV-Periode 2022–2024 mit € 12,3 Mrd. festgelegt, was einer Steigerung gegenüber der vorangegangenen LV-Periode um € 1,3 Mrd. entsprach. Wegen der durch den Krieg in der Ukraine stark gestiegenen Preise, insbesondere für Energie, und den damit verbundenen Lohn- und Gehaltssteigerungen erhöhte die Bundesregierung das Budget für die LV-Periode nochmals auf insgesamt ca. € 13,2 Mrd. Die Steigerung gegenüber der vorangegangenen LV-Periode war mit € 2,2 Mrd. die bis zu dem Zeitpunkt höchste seit Inkrafttreten des Universitätsgesetzes (UG) 2002 und betrug 20 %. Dadurch war es den Universitäten möglich, die LV zu erfüllen und ihren Beitrag zu den Zielen des Gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplans (GUEP) zu leisten.
Um diesen Weg fortzusetzen, sieht die Bundesregierung für die LV-Periode 2025–2027 eine weitere deutliche Erhöhung der Mittel für den Universitätsbereich auf rund € 16 Mrd. vor. Mit diesem Betrag kann die hohe Qualität und Attraktivität von Lehre und Forschung an den Universitäten gesichert, ein reibungsloser Betrieb trotz hoher Inflation ermöglicht und die Weiterentwicklung der Wissenschafts-, Forschungs- und Hochschullandschaft mit so wichtigen Themen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung vorangetrieben werden.
Abbildung 4-1: Budgets der LV-Perioden 2019-2021, 2022-2024 und 2025-2027
Quelle: BMBWF, Gestaltung: donaugrafik Schepelmann & Tettinger OG