In den letzten Jahren gab es an den Universitäten eine Verschiebung der Ziel-Prioritäten bei dem dreigliedrigen Gleichstellungsziel (vgl. Abschnitt 9): von einer ausgeglichenen Geschlechterrepräsentanz, die bereits gut adressiert ist, hin zu einem geschlechtergerechten Kulturwandel und der Integration der Genderdimension in Lehre und Forschungsinhalte.
Der Fokus bei Handlungsfeldern und Maßnahmen lag im Berichtszeitraum auf Auf- und Ausbau von Gender- und Diversitätskompetenz in hochschulischen Prozessen und der intersektionalen Bearbeitung von Gleichstellungsthematiken. Ein intersektionaler Ansatz verknüpft Kategorien wie Geschlecht, Alter, Sexualität, Ethnizität, Klasse und Behinderung miteinander, um komplexe Realitäten darzulegen und multiple Diskriminierungen aufzudecken. Eine intersektionale Perspektive zentriert Minderheiten und/oder marginalisierte Gruppen und deren Bedarfe, Lebenssituationen oder vorhandene Diskriminierungsmechanismen wie Klassismus, Rassismus oder Sexismus – nicht einzelne Diversitätsdimensionen wie Geschlecht oder Alter.