2.7 Qualitätssicherung und -management

Die Qualitätsmanagementsysteme (QMS) der Universitäten umfassen alle hochschulischen Leistungsbereiche und sind integraler Bestandteil der universitären Steuerungs- und Entwicklungsinstrumente. Regelmäßige externe Audits der Qualitätssicherungsverfahren sichern die Leistungsfähigkeit dieser Systeme und liefern wichtige Impulse für ihre kontinuierliche Weiterentwicklung. 

Alle Universitäten haben zumindest ein Audit des Qualitätssicherungsverfahrens durchlaufen; die Ergebnisberichte sind auf den jeweiligen Universitätswebseiten abrufbar.

In Abstimmung mit ihren internen QMS setzen die Universitäten Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -entwicklung (z. B. Evaluierungen zur Schärfung der Profilbildung, Verfahren zur Förderung von Studierbarkeit, strukturierte Doktoratsausbildung, Auditverfahren). Sie sind in den Leistungsvereinbarungen (LV) verankert.

Das Netzwerk für Qualitätsmanagement und Qualitätsentwicklung der österreichischen Universitäten (https://www.qm-netzwerk.at/) dient dem interuniversitären Erfahrungs- und Informationsaustausch über die QM-Praxis. Der Austausch findet in diversen Formaten wie Arbeitsgruppen, Workshops und Veranstaltungen statt. Derzeitige Schwerpunkte sind Forschung und Nachwuchsförderung, Digitalisierung sowie Wissens- und Prozessmanagement.

Die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) führt Qualitätssicherungsverfahren (Audits, Akkreditierungen, Evaluierungen), Studien und thematische Analysen durch. Sie bietet Information und Beratung bei Fragen der Qualitätssicherung und -entwicklung und versteht sich als Diskussionsplattform für neue Entwicklungen in der Qualitätssicherung, z. B. in der hochschulischen Weiterbildung und Anerkennung nicht-formal und informell erworbener Kompetenzen (z. B. Koordinierung des RPL Network Austria) sowie der Qualitätssicherung von Microcredentials. Die AQ Austria legt jährlich einen ausführlichen Tätigkeitsbericht vor.

Alle drei Jahre erstellt die AQ Austria gemäß § 28 HS-QSG einen Bericht zur Entwicklung der Qualitätssicherung an österreichischen Hochschulen. Der Schwerpunkt des dritten Berichts (veröffentlicht 2022) waren Maßnahmen der Hochschulen zum Erhalt der Studierbarkeit während der COVID-19-Pandemie: Der Bericht ist eine Bestandsaufnahme von Maßnahmen und zentralen Erfahrungswerten (Lessons Learned). Er gibt Einblick in studienorganisatorische Maßnahmen zur Übertragung des Studien- und Prüfungsbetriebes in Online- und Hybrid-Settings, Krisenmanagement, Forschung, Entwicklung und Erschließung der Künste sowie der Dritten Mission; auch interne Maßnahmen der AQ Austria während der COVID-19-Pandemie bildet er ab. Die AQ Austria hat gesammelte Erfahrungen systematisch aufbereitet, die Hochschulen mittel- und langfristig in ihre Systeme integrieren können: Einsatz von Online-Settings für Lehre, Durchführung von Prüfungen oder Aufnahmeverfahren, erweiterte Beratungs- und Unterstützungsangebote für Studierende, Ausbau von Weiterbildungsangeboten zur Förderung digitaler und didaktischer Kompetenzen für Lehrende und steigende Bedeutung von Online-Settings in der Forschung.

Die Novelle BGBl. I Nr. 177/2021 regelt die Rahmenbedingungen für die hochschulische Weiterbildung sektorenübergreifend neu: Der § 26a HS-QSG verankert ein neues externes Qualitätssicherungsverfahren für Studien zur Weiterbildung, die mit einem akademischen Grad enden.