2.8.5 Hochschulmobilitäts- und Internationalisierungsstrategie (HMIS2030)

2020 veröffentlichte das BMBWF die „Nationale Hochschulmobilitäts- und Internationalisierungsstrategie 2020–2030 – Internationalisierung auf vielen Wegen“ (HMIS2030). Sie entwickelte die Hochschulmobilitätsstrategie 2016 weiter; an dem Prozess beteiligten sich zahlreiche Expertinnen und Experten aus dem österreichischen Hochschulraum. Die HMIS2030 erweitert den Blick über die Hochschulmobilität hinaus auf die Internationalisierung von Studium und Lehre. Sie verfolgt den ganzheitlichen Ansatz der „Internationalisation of the Curriculum“ (IoC) nach Betty Leask (2015), der alle Ebenen und Bereiche einer Hochschule miteinbezieht. Die Hochschulmobilität ist dabei ein wichtiger Aspekt, der komplementär zur sogenannten „Internationalisation@Home“ verstanden wird. Die HMIS2030 zeigt alternative Wege auf und spricht alle Hochschulen an: die Universitäten, die Fachhochschulen, die Privatuniversitäten und auch die Pädagogischen Hochschulen. 

Im Fokus stehen fünf Ziele:

  • die Förderung einer umfassenden Internationalisie­rungskultur an den Hochschulen; 
  • die Mobilitätsförde­rung für alle Hochschulangehörigen;
  • die Entwicklung und Realisierung innovativer digitaler Mobilitätsfor­mate;
  • eine effektive Kompetenzentwicklung und institu­tionelles Lernen;
  • ein Global Mindset und die Po­sitionierung von Österreichs Hochschulen in der Welt.

Die HMIS2030 ist in folgenden Strategiedokumenten des BMBWF verankert:

  • HoP 2030 als Handlungsfeld 5 unter der qualitativen Entwicklungslinie 3.2 („Österreichs Hochschulen im internationalen Kontext“);
  • GUEP 2025–2030 unter Systemziel 6 (Stei­gerung der Internationalisierung und der Mobilität als Umsetzungsziel „Stärkung der Internationalisierung inkl. Förderung der Mobilität in Studium und Lehre“).

Am Bologna-Tag 2022 fand die 1. Vernetzungskonferenz zur HMIS2030 (OeAD, 2022a) unter dem Motto „Internationalisierung ganzheitlich gedacht & umgesetzt“ statt: Im Mittelpunkt des Austausches der Teilnehmenden stand der zuvor erwähnte ganzheitliche Internationalisierungs-Ansatz . Neben einem Imput von Leask selbst, profitierte die Konferenz  von der Vorstellung einer IHS-Studie zur „Internationalisierung der österreichischen Hochschulen“ samt Empfehlungen durch den Österreichischen Wissenschaftsrat (ÖWR). Der Austausch war geprägt vom Leitgedanken, dass gelungene Internationalisierung von Studium und Lehre immer in Verbindung und Abstimmung mit anderen Querschnittsthemen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Inklusion steht. 

Am Bologna-Tag 2023 fand an der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg die 2. Vernetzungskonferenz zur HMIS2023 (OeAD, 2023a) statt, die sich der Rolle der Personalentwicklung bei der Internationalisierung von Studium und Lehre widmete. Die Einbeziehung aller Ebenen und Bereiche einer Hochschule sowie der dort tätigen Personen – von der Führungsebene über die Lehre bis zum allgemeinen Personal – war eines der zentralen Themen.

Als Begleitmaßnahme zur HMIS2030 entwickelte der OeAD im Auftrag des BMBWF die Online-Plattform www.hmis2030.at, die Beispiele für gute Praxis in Bezug auf Internationalisierungs- und Mobili­tätsmaßnahmen sowie Materialien (z. B. Lite­ratur, Glossar) zur Verfügung stellt.