11.1.2 European Universities Initiative

Die im Herbst 2019 und 2020 als Pilotprojekte gestarteten „European Universities“ sind zukunftsorientierte Hochschulallianzen, die gemeinsam langfristige Strategien für hochqualitative Bildung, exzellente Forschung und Innovation entwickeln. Gemeinsamen Visionen und Werten folgend entfalten sie strukturelle, systemische und nachhaltige Wirkung in ganz Europa.

Die European Universities sind eine Leitinitiative der Europäischen Strategie für Hochschuleinrichtungen, die internationale Hochschulzusammenarbeit und wissenschaftliche Spitzenleistung stärken: Die Basis jeder Alliance ist ein „europäischer interuniversitärer Hochschulcampus“, in dem die Partnerhochschulen ihre Fachkenntnisse, Plattformen, Daten und Ressourcen bündeln. Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Mitarbeitende profitieren von möglichst barrierefreier physischer bzw. virtueller Mobilität an den Partnerinstitutionen für Studium, Lehre, Forschung und Arbeit. Kooperative und flexible Lehrpläne in allen Studienlevels (BA, MA, PhD) nutzen interdisziplinäre, sektorenübergreifende Ansätze innovativer Pädagogik und neuester digitaler Technologien. Praktische und/oder berufsbezogene Erfahrungen zur Förderung des unternehmerischen Denkens und der interkulturellen Kompetenzen stehen im Fokus. Teams aus Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern widmen sich gemeinsam mit Forschenden, Unternehmen und regionalen Akteurinnen und Akteuren multidisziplinären Herausforderungen und erwerben während des Prozesses wertvolle unternehmerische und wissenschaftliche Fähigkeiten.

Teilnehmende Hochschulen profitieren von verbesserter institutioneller Sichtbarkeit und internationalem Renommee; sie sind für ausländische Studierende attraktiver, institutionell widerstandsfähiger und verfügen über etablierte Kooperationsmöglichkeiten.

Zum Zeitpunkt der Berichtslegung nahmen 14 österreichische Hochschuleinrichtungen, davon neun öffentliche Universitäten, an der European Universities Alliance teil.

  • Die KFU Graz mit der Allianz ARQUS und die BOKU mit der Allianz EPICUR (Start jeweils 2019) gehören zur ersten Generation der European Universities. 2022 stellten sie erfolgreiche Anträge für die zweite Projektphase, die die EU-Finanzierung für die kommenden Jahre sicherte.
  • Die MUL koordinierte die Allianz EURECA-PRO; die LFU Innsbruck war Partnerin der Aurora-Allianz, die WU Partnerin der Allianz ENGAGE.EU. Alle drei Allianzen erhielten 2020 den Zuschlag zur Finanzierung. Die Anträge für die zweite Projektphase wurden im Jänner 2023 eingereicht. 
  • Die TU Graz war Partnerin der Allianz Unite!, die zur dritten Generation der European Universities gehört und 2022 mit der Finanzierung startete. 2022 trat die PLUS der Allianz CIVIS bei und die Uni Wien der Allianz Circle U. Anfang Juli 2023 erhielt die mdw gemeinsam mit sieben europäischen Partneruniversitäten den Zuschlag für das Erasmus+-Projekt „IN.TUNE – Innovative Universities in Music & Arts in Europe “; es ist die erste European University Alliance für Musik.

Jede Allianz der ersten und zweiten Generation wurde für die Dauer der ersten Pilotprojektphase (drei Jahre) mit max. € 5 Mio. von der EK aus Mitteln des Programms Erasmus+ gefördert. Die Allianzen hatten sich für die forschungsbezogenen Teile um zusätzliche Mittel aus dem Programm Horizon 2020 beworben (max. € 2 Mio.). Die Calls 2022 und 2023 ermöglichten eine EU-Förderung i. H. v. max. € 14,4 Mio. pro Allianz (für vier Jahre).

Das BMBWF stellte den beteiligten österreichischen Hochschuleinrichtungen im Jahr 2020 über den OeAD eine Zusatzfinanzierung i. H. v. € 2,1 Mio. zur Verfügung.

Durch die Verankerung von entsprechenden LV-Vorhaben genießen die acht teilnehmenden österreichischen öffentlichen Universitäten langfristige Sicherheit und Planbarkeit für künftige Allianz-Aktivitäten. Weitere österreichische Universitäten haben Pläne zur Teilnahme in den LV verankert. 

Die Weiterentwicklung und Implementierung der European Universities Initiative bleiben Priorität der nationalen Hochschulpolitik.