Open Education Resources (OER) sind entsprechend der Definition der Pariser Erklärung von 2012 „Lehr-, Lern- und Forschungsressourcen in Form jeden Mediums, digital oder anderweitig, die gemeinfrei sind oder unter einer offenen Lizenz veröffentlicht wurden, welche den kostenlosen Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch Andere ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen erlaubt. Das Prinzip der offenen Lizenzierung bewegt sich innerhalb des bestehenden Rahmens des Urheberrechts, wie er durch einschlägige internationale Abkommen festgelegt ist, und respektiert die Urheberschaft an einem Werk“ (UNESCO, 2012).
Die Hochschulkonferenz befürwortet in ihrer Empfehlung „Digitales Lehren, Lernen und Prüfen an Hochschulen“ den Einsatz von OER bzw. MOOCs, ebenso das BMBWF in der Digitalisierungsstrategie „Universitäten und digitale Transformation 2030“.
OER ermöglichen einen niederschwelligen und kostenfreien Zugang zu Lehr- und Lerninhalten für Lehrende, Studierende Interessierte außerhalb akademischer Institutionen: Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe an Bildung und tragen zur Reduktion von Ungleichheiten im Bildungssystem bei (UNESCO, n. d. [b]).
Das BMBWF förderte im Rahmen der Ausschreibung „Digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung“ das Projekt „Open Education Austria Advanced – OER-Gesamtprojekt für österreichische Hochschulen“. Sein Ziel ist ein Gesamtkonzept zur nachhaltigen Etablierung von OER an österreichischen Universitäten. Es umfasst Services für Lehrende zur Entwicklung von OER, ein Weiterbildungskonzept, eine nationale OER-Zertifizierungsstelle und den Ausbau der technischen Infrastruktur (institutionsübergreifendes Suchportal für dezentrale OER-Repositorien). Langfristig sollen alle österreichischen Hochschulen Teil des OER-Verbunds werden.
Staatspreis „Ars Docendi“ – Kategorie „Digitalisierung"
Größere Entwicklung in der Digitalisierung spiegelten sich im Berichtszeitraum exemplarisch in den Kategorien des Staatspreises „Ars Docendi“: Seit der ersten Verleihung 2013 war traditionell eine Kategorie der Digitalisierung in Lehre und Lernen gewidmet. 2021 wurde eine zusätzliche Kategorie zum pandemiebedingten „Distance Learning und dessen nachhaltigem Einsatz“ in der Lehre geschaffen. Die große Zahl an Einreichungen in dieser Kategorie veranschaulichte die vielen Möglichkeiten und Innovationen, die in kurzer Zeit entstanden waren.
Dass die Digitalisierung in der Mitte der hochschulischen Lehre angekommen war, bestätigte ein Fachgremium bestehend aus der Ars-Docendi-Jury und Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulsektoren anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Ars Docendi im Herbst 2023: Sie entschieden, die die Kategorie aufzulösen und Digitalisierung als Kriterium in alle anderen Kategorien zu integrieren.