Die Schaffung der ERA ist ein erklärtes Ziel des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union und soll den freien Austausch von Forschenden, wissenschaftlichen Erkenntnissen und Technologien innerhalb der EU ermöglichen. Die zur Umsetzung des ERA von der Europäischen Kommission definierten prioritären Bereiche wurden in der „European Research Area Roadmap 2015–2020“ dargestellt und die Mitgliedstaaten zur Vorlage nationaler Aktionspläne oder Strategien zur Umsetzung dieses „Binnenmarkts des Wissens“ eingeladen. An der Weiterentwicklung des ERA wird auf EU-Ebene derzeit intensiv gearbeitet (Abschnitt 10.4.1). Für Österreich wurde 2016 die „Österreichische ERA Roadmap“ erstellt (BMBWF 2018a, S. 273), die die nationalen Ziele, Maßnahmen und Strukturreformen zur Umsetzung der ERA-Prioritäten definiert. Die Universitäten gehören dabei zu den zentralen Akteurinnen beispielsweise hinsichtlich der Beteiligung an großen europäischen FTI-Initiativen wie den Partnerschaften oder dem EIT. Sie spielen ebenso eine wesentliche Rolle bei der Überwindung noch bestehender Barrieren zur Umsetzung des ERA, z.B. durch Förderung der Karrieren von Forschenden, die grenzüberschreitende Forschungszusammenarbeit, den Zugang zu Forschungsinfrastrukturen, Geschlechtergerechtigkeit oder den Wissenstransfer. Ein wesentlicher Indikator für das Engagement der Universitäten im Kontext des ERA ist ihre Beteiligung am derzeit laufenden EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ (Abschnitt 10.4.2) sowie dem nächsten Rahmenprogramm „Horizon Europe“ (Abschnitt 10.4.3), die auch als Ziele im GUEP (Umsetzungsziele 1b, 2d sowie 6b) sowie in der wirkungsorientierten Haushaltsführung des Ressortbereichs Wissenschaft und Forschung verankert sind (Untergliederung 31, Wirkungsziel 2, Kennzahl 31.2.3.). In den Leistungsvereinbarungen des BMBWF mit den Universitäten ist seit der Periode 2016–2018 ein eigenes Kapitel der „Universität im Europäischen Forschungsraum“ gewidmet, das die strategischen Ziele und Maßnahmen der jeweiligen Universität in diesem Zusammenhang darstellt. Das BMBWF führt seit 2016 mit dem Netzwerk derERA-Korrespondentinnen und -Korrespondenten, die auf Rektoratsebene als zentrale Ansprechpersonen für die ERA-Agenden an der jeweiligen Universität nominiert sind, einen laufenden strategischen Dialog zur Umsetzung des ERA an und mit den Universitäten (BMBWF 2018a, S. 274 f).