Heterogenität und Diversität kennzeichnen die Studierendenschaft an Österreichs Universitäten. Studierende haben infolge diverser Lebenslagen (u.a. studienbegleitende Erwerbstätigkeit zur Studienfinanzierung, Betreuungspflichten, Bildungshintergrund) unterschiedliche Anforderungen an die Studienorganisation („strukturelle Studierbarkeit“, Abschnitt 6.2), das Zeitmanagement und Unterstützungsangebote, denen sich die universitären Einrichtungen gegenübersehen. Die stärkere Berücksichtigung der sozialen Dimension an Universitäten wurde in der LV-Periode 2019–2021 vom BMBWF aufgegriffen und es wurden erstmals Maßnahmen direkt mit einem Finanzierungseinbehalt verknüpft. Diversitätsmerkmale wie Betreuungspflichten oder Erwerbstätigkeit können sich auch noch im Verlauf des Studiums (Student Life-Cycle) verändern oder sich in ihren Wechselwirkungen überlagern (Abschnitt 7.4). Überdies bestehen maßgebliche Unterschiede in der Zusammensetzung der Studierenden in Abhängigkeit von Universitätsstandort, Fachrichtung und Studientyp. Folglich ist das Monitoring studentischer Diversität und Heterogenität an den einzelnen Universitäten ein zentrales Element der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in Lehre und Studienorganisation. Soziodemografische Merkmale wie Alter, Staatsbürgerschaft, soziale und regionale Herkunft, die wesentliche Aspekte von Diversität repräsentieren, werden im Rahmen der Hochschulstatistik erfasst. Daten und Informationen, die die Diversität der Studierendenschaft im Hinblick auf weitere Aspekte, wie z.B. Migrationshintergrund, Behinderung, familiäre Situation, Erwerbstätigkeit, finanzielle Situation oder individueller Studienfortschritt und Vereinbarkeitsschwierigkeiten veranschaulichen, werden in der Studierenden-Sozialerhebung für alle Bereiche des Hochschulsektors erhoben. Die aktuellsten, für den Universitätsbericht 2020 zur Verfügung stehenden Daten für Universitäten stammen aus der Studierenden-Sozialerhebung 2019. Weiterführende Analysen sind dem Bericht „Materialien zur sozialen Lage der Studierenden 2020“ zu entnehmen, der dem Nationalrat im Juni 2020 vorgelegt wurde.