6.5.3 Entwicklung nach Studienfeldern

Pharmazie
In Pharmazie war das Zugangsmanagement bis zum Studienjahr 2018/19 an allen drei Standorten (Wien, Graz und Innsbruck) aktiviert. Ab 2019/20 setzte die Universität Innsbruck das Zugangsmanagement aus, an den Universitäten Wien und Graz ist es aktiv. Insbesondere seit Einführung eines Kostenbeitrags für das Aufnahmeverfahren im Studienjahr 2016/17 ist die Nachfrage stabil, demzufolge überstiegen die Bewerbungen seither die Zahl der verfügbaren Studienplätze um 200 bis 300. Nach Reduktion der Studienplätze an der Universität Wien im Jahr 2019/20 war nur in diesem Verfahren der Test selektiv. Durch Aussetzen des Aufnahmeverfahrens an der Universität Innsbruck wurden im Studienjahr 2019/20 von den österreichweit verfügbaren Studienplätzen 94% ausgeschöpft, in den Studienjahren davor rund 70%.

Management und Verwaltung, Wirtschaft
Im Studienfeld Management und Verwaltung, Wirtschaft liegen für alle aktivierten Studienangebote mit Ausnahme der Studien an der Wirtschaftsuniversität Wien die Anmeldezahlen unter den Platzzahlen. Die begonnenen Studien haben sich nach leichten Rückgängen im Berichtszeitraum wieder erholt. Von den gesetzlich vorgesehenen Studienplätzen (10.630) werden nur 73% ausgeschöpft.

Tabelle 6.5.3-1: Pharmazie (ISCED 727): Studienplätze, Anmeldungen, Testteilnahmen und begonnene Studien, Studienjahr 2016/17 bis Studienjahr 2019/20

*Begonnene Studien enthalten auch Studierende in Mobilitätsprogrammen (Incoming) sowie Studierende mit Doppelstudium, daher können die Werte höher als die Zahl der Studienplätze sein.

1. 2018/19 kein Test an der Universität Graz, Anmeldungen vor OSA: 399
2. 2019/20 Zugangsverfahren nicht aktiviert

Quelle: Datenmeldungen der Universitäten, BMBWF

Tabelle 6.5.3-2: Management und Verwaltung, Wirtschaft (ISCED 314, 340, 341): Studienplätze, Anmeldungen, Testteilnahmen und begonnene Studien, Studienjahr 2013/14 bis Studienjahr 2019/20

* „Begonnene Studien“ enthalten auch Studierende in Mobilitätsprogrammen (Incoming)sowie Studierende mit Doppelstudium, daher können die Werte höher als die Zahl der Studienplätze sein.

1. Test nur in zwei von drei Studienrichtungen im WS 15; Anmeldungen nach OSA im WS 16: 655.
2. Test nur für Wirtschaft und Recht (B) im WS 14, WS 15, WS 16

Quelle: Datenmeldungen der Universitäten, BMBWF
 

Informatik
Im Studienfeld Informatik war im Berichtszeitraum an der Universität Innsbruck (bis einschließlich 2018/19) sowie an der TU Wien und der Universität Wien der Zugangsmechanismus aktiviert, nur an den beiden Wiener Standorten fand durchgehend ein selektives Aufnahmeverfahren statt, in dem bei gestiegenen Studienplatzzahlen (TU Wien: von 581 auf 670; Universität Wien: von 360 auf 415) zuletzt 72% bzw. 71% der Testteilnehmerinnen und Testteilnehmer einen Studienplatz erhielten (Tabelle 6.5.2-3). In Informatikstudien stiegen die begonnenen Studien insgesamt stark an (Abschnitt 7.2.1) und liegen nun über den laut Gesetz 2.800 anzubietenden Studienplätzen für Anfängerinnen und Anfänger.

Architektur
Im Studienfeld Architektur mit österreichweit 2.020 Studienplätzen war 2019/20 nur an den Technischen Universitäten Graz und Wien ein Zugangsmanagement vorgesehen, in welchem in der ersten Stufe Eigenleistungen oder ein Motivationsschreiben einzureichen waren. Da die Zahl der Bewerbungen unter den Platzzahlen lag, waren Tests nicht notwendig. Die begonnenen Studien in diesem Studienfeld sind rückläufig und liegen nach wie vor deutlich unter den gesetzlich anzubietenden Studienplätzen, die zu etwa zwei Drittel ausgeschöpft werden (Studienjahr 2019/20: 1.345 begonnene Studien).

Biologie und Biochemie
In Biologie und Biochemie sind aktuell 2.865 Studienplätze österreichweit vorgesehen. Selektive Aufnahmeverfahren einschließlich eines Tests gab es durchgängig aber nur für die Studien an der Universität Wien. An der Universität für Bodenkultur Wien reduzierten sich die Anmeldezahlen zumeist nach dem Online-Self-Assessment, sodass kein Test durchzuführen war. Mit zuletzt 2.920 begonnenen Studien – unabhängig vom Aktivierungsstatus – in diesem Studienfeld liegt die „Ausschöpfung“ über 100%, da die etwaigen Studienplatzkontingente der Universitäten nicht wirksam werden (können).

Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Publizistik und Kommunikationswissenschaft zählt erst seit dem Wintersemester 2016 zu den nach § 71b zugangsgeregelten Studien (war jedoch auch davor nach einer Vorgängerregelung des heutigen
§ 71c zugangsgeregelt). An den drei Studienorten Wien, Salzburg  und  Klagenfurt  sind  insgesamt 1.375 Studienplätze für Anfängerinnen und Anfänger jährlich gesetzlich vorgesehen. Im Studienjahr 2019/20 gab es nur an der Universität Wien ein Zugangsverfahren, in dem es aber nicht zu einem Test kam. Mit rund 1.140 begonnenen Studien wurde 2019/20 eine Ausschöpfung von 83% erreicht.

Recht
Im Studienfeld Recht verringerte sich die Anzahl der Anfängerinnen- und Anfängerzahlen durch die Einführung des Zugangsmanagements im Wintersemester 2019 im Vergleich zum Wintersemester 2018 um insgesamt 37%. Dabei war der Aufnahmemechanismus nur an den Universitäten Wien und Graz sowie an der Wirtschaftsuniversität Wien aktiviert. Bereits die Einführung eines Zugangsmanagements bewirkte ein sinkendes Interesse von Studienwerberinnen und Studienwerbern, wodurch es nur im Bachelorstudium Wirtschaftsrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien zur Durchführung eines Tests kam. An diesem Test nahmen geringfügig mehr Angemeldete teil, als Studienplätze vorgesehen waren. Der für das Studienjahr 2020/21 angesetzte Test wurde an allen Standorten COVID-19-bedingt durch die Abgabe eines Essays und/oder Wissensfragen ersetzt.
 

Tabelle 6.5.3-3: Recht, allgemein (ISCED 380): begonnene Studien, Studienjahr 2018/19 und Studienplätze, Anmeldungen, Testteilnahmen und begonnene Studien, Studienjahr 2019/20

** Das Aufnahmeverfahren wurde nicht durchgeführt, die Verordnung wurde im MTB 59/2019 aufgehoben.

Quelle: Datenmeldungen der Universitäten, BMBWF

Erziehungswissenschaft
Im Studienfeld Erziehungswissenschaft war 2019/20 ein Aufnahmeverfahren an der Universität Graz vorgesehen, im Jahr 2020/21 neben der Universität Graz zusätzlich auch an der Universität Wien. Zu Tests kam es aufgrund zu geringer Registrierungszahlen bzw. durchgeführter Online-Self-Assessments in keinem der Fälle.

Fremdsprachen
In Fremdsprachen schließlich wurde 2019/20 in drei Bachelorstudien, „Transkulturelle Kommunikation“ (Übersetzen und Dolmetschen) an den Universitäten Graz und Wien sowie in „Anglistik und Amerikanistik“ an der Universität Wien, der Zugangsmechanismus aktiviert, allerdings war in keinem Fall ein Test durchzuführen. Für 2020/21 wurden die Tests nicht nur abgesagt, sondern es wurden auch Nachregistrierungen zugelassen.

Studien mit Zugangsregelungen nach § 71d UG 
Universitätsspezifische Zugangsregelungen wurden ab Wintersemester 2019 erstmals ermöglicht, und zwar für insgesamt 15 Bachelor-/Diplomstudien an vier Universitäten. Der Zugangsmechanismus wurde in der Hälfte der Studien aktiviert, endete aber in den meisten Fällen bei einer Anzahl von Registrierungen unterhalb der angebotenen Studienplätze. Nur im Bachelorstudium „Umwelt- und Bioressourcenmanagement“ an der Universität für Bodenkultur Wien führte das Verfahren zu einem selektiven Test. Im Bachelor Chemie an der Universität Wien wurde der Test abgehalten, war aber nicht selektiv. Für 2020/21 setzte die Universität für Bodenkultur Wien das Zugangsverfahren wieder aus, während in Chemie an der Universität Wien getestet wurde.