Universitäten, Fachhochschulen, Privatuniversitäten und Pädagogische Hochschulen sind als einander im Hochschulsystem ergänzende Institutionen mit unterschiedlicher Ausprägung konzipiert. Sie sind in den regionalen, nationalen sowie Europäischen Forschungs- (ERA) und Hochschulraum (EHEA) eingebettet und in unterschiedlichem Ausmaß international tätig. Insbesondere im internationalen Kontext wird es zunehmend wichtiger werden, die österreichischen Hochschulen im Sinne des Wissenschafts- und Hochschulstandorts Österreich stärker als bisher als Einheit zu verstehen und nach außen als solche darzustellen („Hochschule Österreich“). Damit das gelingt, muss eine sinnvolle Balance zwischen Kooperation und Konkurrenz sowie Komplementarität und Kongruenz gefunden werden. Hier dient künftig der Österreichische Hochschulplan (HoP) als gemeinsames „strategisches Dach“ für die bereits bestehenden Strategiepapiere: Gesamtösterreichischer Universitätsentwicklungsplan (GUEP), Fachhochschulentwicklungs- und -Finanzierungsplan sowie Pädagogische Hochschulen-Entwicklungsplan. Diese Strategiepapiere machen einerseits Aussagen hinsichtlich Zahlen und Kapazität für die Zielentwicklung des österreichischen Hochschulraums, andererseits setzen sie auch inhaltliche Schwerpunkte. Der Fokus liegt hierbei ganz bewusst auf der Hochschulbildung, zumal der österreichische Forschungs- raum gesamthaft bereits durch die FTI-Strategie der Bundesregierung adressiert wird.
Im Hinblick auf Entwicklungen, die im Jahr 2020 durch die COVID-19-Pandemie angestoßen wurden, muss es umso mehr das große Ziel von Universitäten im 21. Jahrhundert sein, ihre Absolventinnen und Absolventen zu befähigen, rasch auf veränderte Voraussetzungen zu reagieren, neue Zusammenhänge zu erfassen und Zukunft verantwortungsbewusst zu gestalten. Wesentliche zu berücksichtigende Eckpunkte der Wissensvermittlung und -gewinnung werden erweiterte Möglichkeiten der Gestaltung von Lehre und Lernen, der Sammlung, Archivierung und Analyse von Daten sowie der Implikation von künstlicher Intelligenz auf Wissenschaft und Berufsfelder sein. Diese Entwicklungen sollen abgestimmt unter bestmöglicher Nutzung von Synergiepotenzialen erfolgen. Eine wichtige Funktion erfüllen hierbei dialogorientierte Formate, wie einerseits die Österreichische Hochschulkonferenz, die sich als konstanter Faktor des intersektoralen Hochschuldialogs bewährt hat, und andererseits „Zukunft Hochschule“, dessen Ergebnisse Ableitungen in den Leistungsvereinbarungen 2019– 2021 und dem Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplan fanden. Eine Fortsetzung des Projekts „Zukunft Hochschule“ mit den Themenschwer- punkten „Neue Lehr- und Lernwelten und ihre virtuellen und realen Infrastrukturen“ sowie „Kooperation und abgestimmte inhaltliche Entwicklungen der Hochschulsektoren“ ist derzeit in Planung.